Beim Absturz eines Löschflugzeuges während eines Einsatzes auf der griechischen Insel Euböa sind die beiden Piloten im Alter von 34 und 27 Jahren ums Leben gekommen. Dies teilte der Generalstab der griechischen Luftwaffe mit. Das Verteidigungsministerium in Athen ordnete eine dreitägige Trauer für die Streitkräfte an. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis habe zudem eine für Mittwoch geplante Reise in die Republik Zypern abgesagt, teilte sein Büro mit.
Das Staatsfernsehen veröffentlichte ein Video, das den Absturz des griechischen Flugzeuges vom Typ Canadair CL-215 zeigen soll. Zu sehen ist, wie die Maschine Wasser abwirft, zur Seite fliegt, an Höhe verliert und mit der rechten Tragfläche am Boden aufschlägt. Danach steigen Flammen und Rauch auf. Das Unglück ereignete sich in der Nähe des Dorfes Platanisto in den Bergen von Karystos an der Südküste von Euböa.
Mehr als 100 Flugzeuge und Hubschrauber
Obwohl mehr als 100 Löschflugzeuge und Helikopter seit Tagen im Einsatz sind, wüten die Brände in zahlreichen Regionen Griechenlands weiter. Auch an diesem Dienstag sei die Brandgefahr extrem hoch, teilte der Zivilschutz mit. Den Griechen helfen Feuerwehrleute aus mehreren EU-Staaten. Auch die Türkei und Ägypten haben Löschflugzeuge und Hubschrauber geschickt.
Brände auf Rhodos immer noch außer Kontrolle
Schlimm ist die Lage im Südosten der Ferieninsel Rhodos. Dort wehen starke Winde und fachen immer wieder die Flammen an. Am Montag brannten mehrere Häuser auf den Bergen der Insel aus, wie das staatliche Fernsehen berichtete. Reporter vor Ort befürchten, dass die Feuer erneut Hotelanlagen bedrohen könnten. Auf Rhodos wurden zuletzt Zehntausende Touristen und Bewohner in Sicherheit gebracht.
Der Schaden auf Rhodos ist bereits groß. Etwa zehn Prozent der Hotels der Insel sind nach Angaben des griechischen Regierungschefs Kyriakos Mitsotakis am Wochenende beschädigt worden. Die meisten dieser touristischen Anlagen befinden sich südlich der Region von Lindos.
Auf der Ferieninsel Korfu gelang es der Feuerwehr, einen Brand einzudämmen. Rund 1.000 Touristen, die in Sicherheit gebracht worden waren, kehrten nach und nach in ihre Hotels zurück, wie der örtliche staatliche Regionalsender ERA-Korfu am Montagabend berichtete.
Viele Mittelmeerländer leiden unter Hitzewelle
Mit Hitze und Trockenheit haben auch andere Länder im Mittelmeerraum zu kämpfen. Eine hohe Waldbrandgefahr bestand zu Wochenbeginn etwa in Frankreich, Italien, Spanien und Portugal. Auf Malta führten die hohen Temperaturen auch zu Stromausfällen, die teils sogar bis zu 36 Stunden andauerten. Das staatliche Stromversorgungsunternehmen Enemalta machte die hohen Temperaturen für die Beschädigung vieler seiner unterirdischen Kabel verantwortlich.
Längste Hitzewelle seit Aufzeichnungsbeginn
Das Rote Kreuz warnte angesichts der Hitzewelle und Waldbrände vor der Gefahr von Explosionen alter Munition. In ehemaligen Kriegsgebieten könnten die Zünder von Blindgängern durch sehr hohe Temperaturen ausgelöst werden, sagte Erik Tollefsen, Waffenexperte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf. Dasselbe gelte für nicht geräumte Munition auf militärischen Schießplätzen und verlassenen Munitionsdepots, die oft in entlegenen Gebieten angelegt werden, sagte Tollefsen der Deutschen Presse-Agentur.
Unterdessen naht das vorläufige Ende der Hitzewelle in Griechenland – und zwar am Donnerstag. Starke Winde sollen zu einer Abkühlung auf 35 Grad führen. Seit zwölf Tagen zeigen die Thermometer in den meisten Regionen des Landes Werte um die 40 bis 45 Grad. Das werde dann mit einer Dauer von mehr als zwei Wochen die längste Hitzewelle sein, seitdem es Messungen in Griechenland gibt, sagten Meteorologen.
Bevor die Abkühlung kommt, wird es einen letzten Hitze-Höhepunkt geben. Vor allem im Westen des Landes soll für Dienstag und Mittwoch ein aus Richtung Libyen kommender Wind erwartet: Es ist ein heißer, trockener Fallwind – der berüchtigte „Livas“. Dieser Fallwind sei extrem trocken und so heiß wie Luft aus einem Haartrockner, beschrieben Meteorologen das Phänomen.