Die internationale Anti-Geldwäsche-Einheit FATF hat Kroatien ebenso wie Kamerun und Vietnam auf ihre Liste der Länder gesetzt, die schärfer zu überwachen sind. Damit gehören die drei Staaten nun zu 23 weiteren, die „aktiv mit der FATF zusammenarbeiten“, um die „strategischen Mängel ihrer Systeme zur Bekämpfung von Geldwäsche, Finanzierung von Terrorismus und der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen“ anzugehen, erklärte die FATF in Paris.
Abschreckende Wirkung auf Investoren
Kroatien ist damit das einzige Mitgliedsland der Europäischen Union, das auf der Liste steht. Der Behörde zufolge gelobte Zagreb Besserung und will einen entsprechenden Aktionsplan starten. Die Aufnahme in die sogenannte graue Liste der Financial Action Task Force (FATF) kann für die betroffenen Staaten einen herben Imageverlust bedeuten und eine abschreckende Wirkung auf ausländische Investoren haben.
Andere Länder auf der Liste sind etwa Albanien, Südafrika und die Vereinigten Arabischen Emirate. Es existiert auch noch eine schwarze Liste von Ländern, die als Hochrisiko-Staaten eingestuft werden. Sie umfasst derzeit mit Iran, Myanmar und Nordkorea nur drei Staaten. Die FATF mit Sitz in der französischen Hauptstadt ist das wichtigste internationale Gremium zur Bekämpfung und Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung und ist bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angesiedelt.
Auch Deutschland mit Defiziten
Im vergangenen Sommer hatte ein Bericht der FATF auch Deutschland Defizite bei der Bekämpfung der Geldwäsche bescheinigt. Ein wesentlicher Kritikpunkt lautete, dass der Kampf gegen Geldwäsche politisch bisher nicht ausreichend Bedeutung beigemessen werde.