Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und die Türkei haben mehrere Abkommen im Wert von fast 51 Milliarden Dollar unterzeichnet. Sie betreffen der staatlichen Agentur WAM zufolge unter anderem die Energie- und Ressourcenentwicklung sowie Zusammenarbeit bei der Raumfahrt und Verteidigung. Der Staatsfonds von Abu Dhabi (ADQ) gab eine Absichtserklärung bekannt für die Finanzierung von bis zu 8,5 Milliarden Dollar an türkischen Anleihen für die Erdbebenhilfe. An der Zeremonie zum Abschluss der Abkommen in Abu Dhabi nahmen der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein VAE-Amtskollege Mohamed Bin Sajed teil.
Mit dem Abkommen würden die Beziehungen „auf die Ebene einer strategischen Partnerschaft“ gehoben, sagte Erdogan in einer vom türkischen Fernsehen übertragenen Rede. „Wir wollen die rechtlichen Rahmenbedingungen in Bereichen wie Investitionsförderung, Sicherheit, erneuerbare Energien und Verkehr stärken.“
Erdogan in der Rolle des Bittstellers unterwegs
Die VAE waren Erdogans letzter Halt auf einer Reise durch die Golf-Region, die ihn auch nach Saudi-Arabien und Katar führte. Die Türkei kämpft mit einer geschwächten Landeswährung Lira, hohen Defiziten sowie einer anhaltend hohen Inflations- und Arbeitslosenrate. Zur Stützung der Lira hat die Zentralbank große Mengen ausländischer Währungsdevisen verkauft. Die Türkei braucht zudem Geld, um ihre angeschlagene Wirtschaft zu beleben. Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage und der immensen Kosten nach den verheerenden Erdbeben im Februar musste Erdogan, der im Mai seine dritte Amtszeit als Präsident antrat, zuletzt mehrere Steuern deutlich erhöhen.
Die Golf-Staaten wiederum verfolgen ehrgeizige Pläne, um ihre Wirtschaft vom Öl zu diversifizieren. Sie hoffen, dass die Türkei bei der Entwicklung lokaler Industrien und Technologietransfers helfen wird.